Wissenswertes

rund um Edelmetalle

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Edelmetalle

Die älteste Erwähnung des Goldes finden wir in den altindischen Weden, die bis ins 2. Jahrtausend zurückreichen. Schon von Anbeginn ist Silber, aber vor allem Gold ein Machtsymbol der Herrschenden gewesen. Noch in der Neuzeit behalten die Kleiderordnungen deutscher Städte des 17. und 18. Jahrhunderts Goldschmuck ausdrücklich nur den beiden obersten Stadtständen vor. Das Zuwiderhandeln hat die Konfiskation des Gegenstandes und Strafen zur Folge.

Neben dem ideellen Wert haben Goldgegenstände auch immer einen realen wirtschaftlichen Wert gehabt. Dies konnte in der Vergangenheit bedeuten, dass die Obrigkeit in Notzeiten, z.B. in Kriegszeiten, für die Beschaffung von Waffen oder für die Zahlung von Kontributionen ihr silbernes oder goldenes Tafelgeschirr und sogar Kunstwerke einschmelzen ließ, um daraus die benötigten Münzen prägen zu lassen.

In der Natur kommen Edelmetalle teils gediegen, teils in gebundenem Zustand in Form von edelmetallhaltigen Erzen vor. Sie sind dort niemals rein, also immer mit anderen unedlen Metallen verunreinigt. Außer Silber (Ag) und Gold (Au) zählen zu den Edelmetallen die Vertreter der Gruppe der so genannten Platinmetalle: Iridium (Ir), Palladium (Pd), Platin (Pt), Osmium (Os), Rhodium (Rh) und Ruthenium (Ru). Alle diese Edelmetalle besitzen spezifische, physikalische und chemische Eigenschaften. Sie zählen zu den besten Leitern für Wärme und Elektrizität und sind besonders dehnbar und walzfähig. Iridium, Osmium und Ruthenium sind dagegen spröde, Osmium ist besonders hart und Rhodium zeichnet sich durch ein hohes Reflexvermögen aus. Chemisch lassen sie sich nur sehr schwer oxydieren, deshalb werden sie gern zur Beschichtung für unedle Metalle verwendet.

Edelmetalle werden in der Medizin, in der Foto- und Galvanotechnik sowie in der Elektronik- und Chemie-Industrie, der Raumfahrt, der Automobilindustrie und bei der Gold- und Silberwarenherstellung benötigt. Sie sind heute für uns Menschen in vielen Bereichen unentbehrlich, wobei sie fast immer mit anderen edlen und unedlen Metallen legiert sind, durch die sie ihre besonderen Eigenschaften erhalten. Die in Europa bei handelsüblichen Gegenständen gesetzlich vorgeschriebenen Legierungen sind bei Goldwaren 750, 585, 375 und 333 Goldanteile, bei Silberwaren 925, 900, 835, 830 und 800 Silberanteile. Das bedeutet z.B., dass ein Gegenstand, der 100 g wiegt und der einen Feingoldanteil von 750 Tausendstel hat, 75 g Feingold enthält, das die Grundlage für die Wertberechnung ist.

Wie kann man sich des Goldgehaltes einer Münze oder eines Gegenstandes vergewissern? Schon der griechische Dichter Theognis erwähnt um 500 v. Chr. die älteste Probiermethode zur Feststellung des Edelmetallgehaltes, die Strich- oder Nadelprobe. Doch auch die Ägypter und andere altorientalische Kulturen kennen dieses Verfahren, mit dem man zu einer recht genauen Ermittlung des Gold- bzw. Silberfeingehaltes kommt.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts setzt der französische Chemiker Louis Nicolas Vauquelin eine Prüfsäure ein, die auch heute noch allgemein verwendet wird. Die Strichprobe dient auch dazu, unedle Metalle als solche oder in Legierungen zu erkennen. Daneben ist heute für eine schnelle Bestimmung des Edelmetallgehaltes die Röntgenfluoreszenz-Analyse allgemein üblich.